FitForClim und AdaptForClim

FitForClim – Bereitstellung von leistungsfähigem und hochwertigem Forstvermehrungsgut für den klima- und standortgerechten Wald der Zukunft

Holz ist ein wichtiger nachwachsender Rohstoff, der den Vorzug hat, CO2 zu speichern. Bis 2020 wird eine deutliche Deckungslücke im Holzaufkommen gegenüber der heimischen Holznachfrage prognostiziert. Hinzu kommen ein Nutzungsverzicht von 5 % (10 % im Staatswald) der bisher bewirtschafteten Waldfläche. Diese Umstände fordern von der Forstwirtschaft eine Erhöhung der Holzproduktion auf gleichbleibender oder sogar geringerer Fläche. Eine Möglichkeit dieser Forderung zu begegnen, bietet neben der Verbesserung der Bewirtschaftungsmethoden und der Mobilisierung bisher ungenutzter Vorräte auch die Steigerung der Holzproduktion durch Züchtung. Das Ziel der Forstpflanzenzüchtung ist es, Waldbäume in ihren Erbanlagen so zu beeinflussen, dass sie den an sie gerichteten anthropogenen Ansprüchen optimal gerecht werden. In „FitForClim“ geschieht dies über die Selektion von besonders vitalen, wüchsigen und qualitativ hochwertigen Plusbäumen, deren Erbanlagen für den späteren Aufbau von Samenplantagen gesichert werden. Mit dem Verbundvorhaben „FitForClim“ werden die Grundlagen für eine nachhaltige Versorgung des Marktes mit höherwertigem Forstvermehrungsgut gelegt. Dieses Vermehrungsgut erfordert eine adäquate genetische Vielfalt, um unter den Bedingungen des Klimawandels ein produktives Wachstum in stabilen und anpassungsfähigen Beständen zu ermöglichen. Neben der Steigerung der Wuchsleistung (Erhöhung der CO2-Bindung) wird auch eine Qualitätserhöhung verfolgt. Dieses ist die Voraussetzung, dass das Holz ein- oder mehrmalig stofflich genutzt wird, bevor es der energetischen Nutzung zugeführt wird (Kaskadennutzung).

Auf Grundlage einer gemeinschaftlichen, Institutionen-übergreifenden Auswertung der langjährigen Versuche zu den Baumarten Fichte, Gemeine Kiefer, Europäische Lärche, Japanische Lärche, Douglasie, Stiel-Eiche, Trauben-Eiche und Berg-Ahorn kann weiteres höherwertiges Forstvermehrungsgut zugelassen werden. Die Auswertung liefert wertvolle Hinweise zur Überarbeitung der Herkunftsempfehlungen und zur Ausweisung von Verwendungszonen. Sie bildet eine wichtige Grundlage für die Plusbaumauswahl und die sich anschließende Vermehrung zur späteren Anlage von Samenplantagen. Durch den hohen Grad der Vernetzung der Partner im Verbundvorhaben werden Synergien und die noch verbliebenen Kapazitäten im Bereich Forstpflanzenzüchtung effektiv genutzt.

Die Intensität der Züchtung wird je nach Art unterschiedlich ausfallen. Die Spanne reicht hier von der Prüfung von Bestandesabsaaten (z. B. Eichen) über die Anlage von neuen Hochleistungssamenplantagen (z. B. Berg-Ahorn) bis hin zu gelenkten Kreuzungen (z. B. Lärchen). Der erzielbare Volumenmehrertrag nach 15-jähriger Züchtungsarbeit wird im Mittel auf zwischen 10 und 30% geschätzt (Liesebach et al. 2013).

AdaptForClim – Grundlagen und Strategien zur Bereitstellung von hochwertigem und anpassungsfähigem forstlichen Vermehrungsgut im Klimawandel

Die Holzproduktion beginnt mit dem Saat- und Pflanzgut, das in den Wald gebracht wird. Mit dem Projekt „AdaptForClim“ werden Grundlagen und Strategien zur Bereitstellung von hochwertigem und anpassungsfähigem forstlichen Vermehrungsgut erarbeitet, um den Waldbesitzern ökonomisch und ökologisch interessante Alternativen zu herkömmlichem Forstvermehrungsgut im Klimawandel anbieten zu können. Dies beinhaltet eine breite genetische Diversität, um auf Änderungen im Klimawandel adäquat reagieren zu können, aber auch entsprechende Erbanlagen, die ein überdurchschnittliches Wachstum, gute Qualitätseigenschaften und eine hohe Widerstandskraft gegenüber Witterungsextremen garantieren. Im Wesentlichen geht es darum, die Voraussetzungen für ein produktives Wachstum von stabilen und anpassungsfähigen Beständen zu schaffen. Die angestrebte Steigerung der Wuchsleistung trägt zu einer Erhöhung der CO2-Bindung bei, während die Qualitätserhöhung Voraussetzung dafür ist, dass das Holz ein- oder mehrmalig stofflich genutzt werden kann, bevor es der energetischen Nutzung zugeführt wird (Kaskadennutzung). Das Verbundvorhaben baut auf den im Projekt „FitForClim“ ausgewählten und vermehrten Plusbäumen auf. Diese sollen als Grundlage für den späteren Aufbau von hochwertigen Samenplantagen langfristig in Klonarchiven gesichert werden. Der Forstpflanzenzüchtung in Deutschland werden so 4.200 Plusbäume, verteilt über die Baumarten (-gruppen) Douglasie (800), Fichte (600), Kiefer (550), Lärchen (450), Eichen (900) und Berg-Ahorn (900), für zukünftige Züchtungsarbeiten bereitgestellt.

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